Tarifverhandlungen: Bremen ist angewiesen auf einen attraktiven Öffentlichen Dienst!
Heute beginnen in Potsdam die Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten in Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft Verdi und der Dachverband Deutscher Beamtenbund (dbb) fordern eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro mehr im Monat. Auszubildende, Studierende und Praktikant*innen sollen 200 Euro mehr bekommen.
Ingo Tebje, arbeitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Bremer Bürgerschaft, unterstützt die Forderungen der Gewerkschaften und Beschäftigten im Öffentlichen Dienst: „Durch die zweistellige Inflationsrate haben auch alle kommunal Beschäftigten in Bremerhaven sowie Tausende, die in Bremer kommunalen Eigenbetrieben arbeiten, weniger Geld in der Tasche. Das betrifft Menschen, die in essenziellen gesellschaftlichen Einrichtungen arbeiten – sei es in kommunalen Kliniken, in den Bädern und der Grünpflege, in den kommunalen Kitas, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen oder den Schleusen und der Hafeninfrastruktur sowie den öffentlichen Immobilien. Ihre Lebenshaltungskosten sind trotz Gas- und Strompreisbremse des Bundes klar gestiegen. An der Supermarktkasse zahlen sie dann auch noch für jeden Einkauf mehr als vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine.“
Tebje appelliert an die verhandelnde Arbeitgeberseite, vertreten durch die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), den Beschäftigten entgegenzukommen: „Wir klagen in Bremen zurecht über den Fachkräftemangel in vielen gesellschaftlich wichtigen Bereichen. Wenn ausgerechnet dort auch noch das Monatsgehalt zusammenschmilzt und kein Ausgleich kommt, verlassen schlimmstenfalls noch mehr Fachkräfte den öffentlichen Sektor. Damit wird letztlich auch die staatliche Handlungsfähigkeit und Kompetenz gefährdet. Das sollte die Arbeitgeberseite in den Verhandlungen berücksichtigen.
Bremen und Bremerhaven sind auf einen attraktiven Öffentlichen Dienst angewiesen! Das Gleiche gilt auch für die streikenden Kolleg*innen der Post, die ebenfalls in einer wegweisenden Tarifauseinandersetzung stehen.“